Hier spielt die Musik
Eisenbahner Stadtmusik Attnang-Puchheim feiert 100-Jahr-Jubiläum!
Der Kulturverein der österreichischen Eisenbahner besteht seit 1960. Unter seinem Dach befinden sich mehr als 100 Vereine und Sektionen der unterschiedlichsten Sparten: Musik, Gesang, Fotografie, bildende Künste und Malerei, Amateurfunk, Film-Video, Esperanto, Philatelie, Modellbahn und Eisenbahnerbe. Für viele Kunst- und Kulturgeschmäcker ist etwas dabei. Ein besonderes Highlight feierte im April die Eisenbahner Stadtmusik Attnang-Puchheim.
Große Musik-Highlights
Nach langer, Pandemie-bedingter Verzögerung konnte die Eisenbahner Stadtmusik Attnang-Puchheim am 24. April 2022 endlich im gut besuchten Kinosaal ihr Jubiläumskonzert zum 100-jährigen Bestehen, das eigentlich bereits 2021 hätte stattfinden sollen, aufführen. Obmann Karl Schifflhuber konnte neben Bürgermeister Peter Groiß auch den Probst des Stiftes St. Florian, Johann Holzinger, unter den Gästen begrüßen.
Kapellmeisterin Andrea Stürzlinger hatte ein dem Anlass entsprechendes Programm zusammengestellt, in dem sowohl Höhepunkte der Konzertauftritte der letzten hundert Jahre, darunter die Ouvertüre „Dichter und Bauer“ oder den Konzertmarsch „Der Zauber der Montur“, als auch moderne Kompositionen wie ein Medley aus dem Zeichentrickfilm „Der König der Löwen“ oder die größten Erfolge von Wolfgang Ambros präsentiert wurden. Beim Solo für zwei Flöten mit dem Titel „Celtic Flutes“ konnten Felix Holl uns Christina Gehmayr das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißen.
Stürmischer Applaus
Eine Vielzahl von Ehrungen verdienter MusikerInnen und die Vorstellung von Neuzugängen rundeten den erfolgreichen Konzertnachmittag ab. Der anhaltende Applaus am Schluss und das Versprechen vieler KonzertbesucherInnen im Herbst zum traditionellen Volkskonzert wiederzukommen, gaben Kapellmeisterin und Orchester recht, was die Stückauswahl und Interpretation anbelangten.
Geschichte der Eisenbahner Stadtmusik
Die Eisenbahner-Musik Attnang-Puchheim wurde 1921 gegründet. Sie war Nachfolgerin der Veteranen- bzw. Feuerwehrmusik, die seit 1885 bestand. Obwohl durch den Bombenangriff am 21. April 1945 die Musikkapelle vor dem Nichts stand, erfolgte sehr bald nach Kriegsende die Wiederaufnahme des musikalischen Betriebes. 1972 konnte das selbst erbaute Musikheim eröffnet werden und zwei Jahre später erfolgte die Neueinkleidung in die Dienstuniform eines K u. K Staatseisenbahners. Die Kapelle nimmt regelmäßig an den Konzert- und Marschwertungen des OÖ Blasmusikverbandes teil, ist im Besitz der Prof. Franz Kinzl-Medaille und hat 2016 die zehnte Ehrung durch den Herrn Landeshauptmann erhalten. Ein alljährlicher Höhepunkt ist das Volkskonzert, das seit 68 Jahren stattfindet. Die Vielseitigkeit des Klangkörpers kommt durch Kirchenkonzerte, Konzerte mit Gesang, mit Tanz- und Balletteinlagen sowie mit Dia-Einblendungen zum Ausdruck. Dazu kommen die Aufführungen des „Großen Zapfenstreiches“ und des „Traum eines österreichischen Reservisten“. Konzertreisen innerhalb Österreichs, aber auch nach Holland, Deutschland, Tschechien und Kroatien standen auf dem Programm. Besonders aber haben die Fernsehauftritte beim „Silvesterstadl 1984, 1997, 2000 und 2002“, beim Städtespiel „Wer A sagt“ und bei „Klingendes Österreich“ die Eisenbahner Stadtmusik über die heimatlichen Grenzen hinweg bekannt gemacht. Weiters erfolgten mehrere Aufnahmen auf LP, MC und CD. Die Musikkapelle besteht aus 46 MusikerInnen und wird ganz wesentlich von etwa 600 Mitgliedern unterstützt. Obmann und Stabführer ist Karl Schifflhuber, Kapellmeister ist Andrea Stürzlinger.